Der Sommer-Hammer für Online-Shops: Warum Bestellungen einbrechen, Conversions leiden und Ads versagen
Der Sommer. Für viele die schönste Zeit des Jahres, verbunden mit Sonne, Urlaub und Entspannung. Für Betreiber von Online-Shops kann diese Periode jedoch eine ganz andere Bedeutung haben: sinkende Bestellzahlen, einbrechende Conversion-Rates und Werbeanzeigen, die scheinbar wirkungslos verpuffen. Es ist ein Phänomen, das viele E-Commerce-Unternehmer nur zu gut kennen – das berüchtigte Sommerloch. Doch woran liegt es genau, dass die sonst so verlässlichen Verkaufszahlen plötzlich ins Wanken geraten? Es ist mehr als nur die Tatsache, dass potenzielle Kunden im Urlaub sind. Die warme Jahreszeit bringt eine tiefgreifende Veränderung im Verhalten und in den Prioritäten der Konsumenten mit sich. Die digitale Einkaufswelt muss sich diesen veränderten Bedingungen anpassen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Dieser Beitrag beleuchtet die vielschichtigen Gründe für den sommerlichen Einbruch und zeigt auf, wie Online-Händler trotz Hitze und Urlaubsstimmung gegensteuern können. Denn eines ist klar: Den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Option. Vielmehr geht es darum, die Mechanismen des Sommerlochs zu verstehen und mit intelligenten Strategien darauf zu reagieren. Es ist eine Herausforderung, gewiss, aber auch eine Chance, die Kundenbindung zu stärken und sich für die kaufkräftigeren Monate optimal zu positionieren.
Das Wichtigste auf einen Blick
Das Sommerloch stellt für viele Online-Shops eine jährliche Herausforderung dar, die sich in rückläufigen Bestellungen, schlechteren Conversion-Rates und stagnierenden Werbekampagnen äußert. Ursächlich hierfür ist ein verändertes Konsumverhalten: Urlaubsplanungen, Freizeitaktivitäten im Freien und eine generelle Verlagerung der Prioritäten weg vom reinen Materialkonsum beeinflussen die Kaufbereitschaft. Werbebudgets scheinen weniger effektiv, da die Zielgruppen schwerer zu erreichen oder weniger empfänglich für klassische Produktwerbung sind. Ein tiefgreifendes Verständnis dieser saisonalen Dynamik und die Anpassung der eigenen Marketing- und Vertriebsstrategien sind entscheidend, um die negativen Auswirkungen abzufedern und auch in den Sommermonaten erfolgreich zu agieren. Es geht nicht darum, das Sommerloch zu eliminieren, sondern intelligent damit umzugehen.
- Verändertes Konsumverhalten und neue Prioritäten der Kunden im Sommer.
- Direkte Auswirkungen auf Bestellvolumen und die Effektivität von Marketingmaßnahmen.
- Geringere Online-Präsenz und veränderte Mediennutzung der Zielgruppen.
- Notwendigkeit für angepasste, saisonale Produktangebote und Kommunikationsstrategien.
- Herausforderungen für Werbekampagnen: geringere Reichweite und höhere Kosten pro Conversion.
- Bedeutung von Flexibilität und Kreativität bei Marketingaktionen.
- Chancen zur Kundenbindung und Vorbereitung auf das Geschäft nach dem Sommer.
10 Tipps für den Sommer – So hast du auch im Sommer Kaufabschlüsse
Die Sommermonate müssen für Online-Shops nicht zwangsläufig eine Durststrecke bedeuten. Auch wenn die Verlockungen von Sonne, Strand und Urlaub groß sind, gibt es durchaus Strategien, um die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden zu gewinnen und Kaufabschlüsse zu generieren. Der Schlüssel liegt in der Anpassung. Was im Rest des Jahres funktioniert, greift im Sommer oft zu kurz. Es gilt, die besondere Stimmung und die veränderten Bedürfnisse der Menschen aufzugreifen. Statt mit dem Kopf durch die Wand zu wollen und auf Biegen und Brechen die üblichen Verkaufszahlen anzustreben, ist ein smarter, flexibler Ansatz gefragt. Manchmal sind es schon kleine Justierungen im Sortiment, in der Kommunikation oder bei den Werbemaßnahmen, die einen Unterschied machen können. Proaktivität und Kreativität sind hier die wichtigsten Begleiter. Wer die sommerliche Leichtigkeit in seine Angebote und seinen Auftritt integriert, kann auch in der vermeintlich stillen Zeit punkten und die Kundenbindung nachhaltig stärken. Es geht darum, relevant zu bleiben und positive Berührungspunkte mit der Marke zu schaffen, selbst wenn der große Warenkorb vielleicht erst nach dem Urlaub gefüllt wird.
- Saisonale Produkte in den Fokus rücken: Präsentieren Sie Artikel, die perfekt zur Jahreszeit passen – von Grillzubehör über Reise-Essentials bis hin zu luftiger Sommerbekleidung oder Outdoor-Spielzeug.
- Attraktive Sommer-Rabattaktionen: Locken Sie mit speziellen “Summer Sales”, Bundle-Angeboten für den Urlaub oder zeitlich begrenzten Preisnachlässen.
- Content-Marketing sommerlich gestalten: Erstellen Sie Blogbeiträge, Social-Media-Posts oder Newsletter mit Themen wie “Die besten Gadgets für den Strandurlaub”, “Leichte Sommerrezepte” oder “Tipps für die perfekte Gartenparty”, die subtil zu Ihren Produkten hinführen.
- Social Media Wettbewerbe mit Sommerbezug: Starten Sie Foto-Wettbewerbe unter einem sommerlichen Motto (z.B. “Mein schönster Sommermoment mit Produkt X”) und animieren Sie zur Interaktion.
- Mobile Optimierung sicherstellen: Im Sommer sind viele Menschen unterwegs und nutzen vermehrt Smartphones und Tablets. Ein reibungsloses mobiles Einkaufserlebnis ist daher unerlässlich.
- Flexible Lieferoptionen anbieten: Denken Sie über Services wie Expresslieferung für Last-Minute-Urlaubsartikel oder die Lieferung an alternative Adressen (z.B. Ferienwohnung, Packstation) nach.
- Kundenbindung pflegen: Nutzen Sie die ruhigere Zeit, um Bestandskunden mit exklusiven Angeboten, einem persönlichen Gruß oder nützlichen Sommer-Tipps im Newsletter zu verwöhnen.
- Remarketing-Kampagnen anpassen: Erinnern Sie Webseitenbesucher an angesehene Produkte, aber mit einer sommerlich angepassten Botschaft oder einem speziellen Sommer-Rabatt.
- User-Generated Content (UGC) fördern: Fordern Sie Kunden auf, Bilder von sich mit Ihren Produkten im Sommereinsatz zu teilen. Das schafft Authentizität und kostenloses Marketingmaterial.
- Die Nach-Urlaubszeit vorbereiten: Planen Sie bereits Kampagnen für das Ende des Sommers, z.B. “Back to Work”-Angebote oder Aktionen, die die Rückkehr in den Alltag erleichtern.
Die Umsetzung dieser Tipps erfordert natürlich eine gewisse Vorbereitung und ein Gespür für die eigene Zielgruppe. Nicht jede Maßnahme passt zu jedem Shop. Wichtig ist, authentisch zu bleiben und den Kunden einen echten Mehrwert zu bieten. Statt aggressive Verkaufsstrategien zu fahren, kann eine sanftere, inspirierende Kommunikation oft erfolgreicher sein. Denken Sie daran, dass viele Menschen im Sommer entspannter sind und vielleicht offener für kreative Ideen oder spielerische Elemente. Nutzen Sie diese Chance, um Ihre Marke positiv aufzuladen und auch bei geringerer Kauffrequenz im Gedächtnis zu bleiben. Eine gut durchdachte Sommerstrategie kann nicht nur kurzfristig für einzelne Verkäufe sorgen, sondern auch langfristig die Kundenloyalität fördern und den Grundstein für ein starkes Herbstgeschäft legen. Es ist eine Investition in die Markenwahrnehmung und die Beziehung zu Ihren Kunden.
Die Psychologie des Sommerlochs: Wie Urlaubsstimmung das Online-Kaufverhalten verändert
Der Sommer bringt nicht nur höhere Temperaturen, sondern auch eine spürbare Veränderung in der Psyche und im Verhalten der Menschen mit sich. Diese psychologischen Verschiebungen haben direkte Auswirkungen auf das Online-Kaufverhalten und sind ein wesentlicher Grund für das sogenannte Sommerloch im E-Commerce. Die Prioritäten verlagern sich: Statt dem Erwerb materieller Güter stehen nun Erlebnisse, soziale Aktivitäten, Reisen und die Zeit im Freien im Vordergrund. Der Drang nach Entschleunigung und Erholung führt dazu, dass die Bereitschaft, sich intensiv mit Produktrecherchen oder komplexen Kaufentscheidungen auseinanderzusetzen, sinkt. Man könnte sagen, der “Shopping-Muskel” macht auch mal Urlaub. Das bedeutet nicht, dass gar nicht mehr online eingekauft wird, aber die Art und Weise sowie die Motivation ändern sich. Spontane Käufe, die direkt mit Sommeraktivitäten zusammenhängen (Sonnencreme, ein neues Strandtuch, Last-Minute-Reiseaccessoires), haben Konjunktur. Langfristige Anschaffungen oder Produkte, die nicht unmittelbar mit der sommerlichen Lebensrealität korrespondieren, werden hingegen oft aufgeschoben. Die Aufmerksamkeitsspanne für digitale Inhalte kann kürzer sein, und die Toleranz für komplizierte Bestellprozesse oder lange Ladezeiten ist geringer. Es ist eine Zeit, in der das Gehirn gerne mal auf “Energiesparmodus” schaltet, was auch die Informationsverarbeitung beeinflusst.
Merke
Die sommerliche Denkweise ist geprägt von einem starken Freiheitsdrang, einer erhöhten Bereitschaft zur Spontaneität und einer oft geringeren Toleranz für komplexe oder langwierige Online-Kaufprozesse. Das digitale Einkaufen tritt tendenziell in den Hintergrund, es sei denn, es bedient akute Sommerbedürfnisse oder bietet ein besonders entspanntes, unkompliziertes und schnelles Erlebnis. Die generelle Aufmerksamkeitsspanne für nicht-erholungsbezogene Themen kann kürzer sein, was die Ansprache erschwert.
- Der Fokus verschiebt sich von materiellem Besitz hin zu Erlebnissen und Freizeit.
- Die Preissensibilität bei Ausgaben, die nicht direkt dem Urlaub oder Sommeraktivitäten dienen, kann steigen.
- Ein starker Wunsch nach sofortiger Bedürfnisbefriedigung ist oft vorhanden, besonders bei saisonalen Produkten.
- Die Zeit und Muße für ausführliche Produktrecherchen oder Vergleiche nimmt ab.
Diese psychologischen Veränderungen haben konkrete Folgen für Online-Shops. Die Customer Journey wird im Sommer oft fragmentierter und weniger linear. Kunden informieren sich vielleicht unterwegs auf dem Smartphone, brechen den Vorgang ab und steigen später – oder gar nicht mehr – wieder ein. Die emotionale Komponente beim Einkauf spielt eine noch größere Rolle: Produkte, die positive Sommergefühle wecken oder versprechen, haben bessere Chancen. Gleichzeitig steigt die Erwartungshaltung an eine unkomplizierte und schnelle Abwicklung. Ist der Checkout-Prozess zu lang oder die Webseite mobil nicht optimal dargestellt, ist der Absprung vorprogrammiert. Für Shop-Betreiber bedeutet das, die eigene Ansprache und die User Experience kritisch zu hinterfragen. Ist die Webseite schnell genug? Sind die Produktbeschreibungen kurz, prägnant und inspirierend? Werden sommerliche Bedürfnisse adressiert? Das Verständnis für die veränderte Lebensrealität und die psychologische Verfassung der Kunden ist der erste Schritt, um auch im Sommerloch erfolgreich zu navigieren und die richtigen Anreize zu setzen. Es geht darum, sich in die Lage des entspannten, vielleicht auch etwas abgelenkten Sommerkunden hineinzuversetzen.
Weniger Bestellungen, schlechtere Conversions: Der harte Aufprall des Sommers auf Ihre Verkaufszahlen
Die Auswirkungen des Sommers auf die Verkaufszahlen sind für viele Online-Händler unübersehbar und oft schmerzhaft. Es ist nicht nur ein Gefühl, sondern meist eine messbare Realität: Die Anzahl der Bestellungen geht zurück, und die Conversion Rate – also der Prozentsatz der Webseitenbesucher, die tatsächlich einen Kauf tätigen – verschlechtert sich. Dieser doppelte Schlag kann die Profitabilität empfindlich treffen. Selbst wenn die Besucherzahlen auf der Webseite nicht dramatisch einbrechen, führt eine niedrigere Conversion Rate unweigerlich zu weniger Verkäufen. Stellen Sie sich vor, von 100 Besuchern kaufen normalerweise fünf (5% CR). Im Sommer sind es bei gleicher Besucherzahl vielleicht nur noch zwei oder drei (2-3% CR). Das ist der “Vorschlaghammer”-Effekt, von dem im Titel die Rede ist. Die Gründe hierfür sind vielfältig und eng mit den bereits diskutierten psychologischen Faktoren und dem veränderten Freizeitverhalten verknüpft. Das Budget vieler Konsumenten ist im Sommer stärker auf Urlaubsreisen und Freizeitaktivitäten ausgerichtet, wodurch weniger Geld für andere Online-Einkäufe zur Verfügung steht. Zudem verbringen die Menschen mehr Zeit im Freien und weniger vor dem Desktop-PC, wo traditionell oft größere und überlegtere Käufe getätigt werden. Die Kaufentscheidungen werden häufiger aufgeschoben (“Das kann ich auch nach dem Urlaub noch kaufen”).
Faktor | Auswirkung auf Verkaufszahlen |
---|---|
Urlaubsbudgets | Weniger frei verfügbares Einkommen für nicht-urlaubsbezogene Online-Käufe. |
Outdoor-Aktivitäten & Reisen | Weniger Zeit wird aktiv für Online-Shopping am Desktop/Laptop aufgewendet. |
Geänderte Produktnachfrage | Saisonale Artikel (Reise, Garten, Sommerkleidung) können boomen, während andere Produktkategorien stagnieren oder einbrechen. |
Geringere Dringlichkeit | Viele Anschaffungen werden auf die Zeit nach dem Urlaub verschoben; die “Das-brauche-ich-sofort”-Mentalität nimmt ab. |
Steigende mobile Nutzung | Ist der Online-Shop nicht perfekt für mobile Endgeräte optimiert, kommt es zu hohen Absprungraten und verlorenen Verkäufen. |
Ablenkung durch soziale Aktivitäten | Online-Shopping rückt auf der Prioritätenliste nach unten; andere Aktivitäten sind wichtiger. |
Die Konsequenzen dieser Entwicklung gehen über den reinen Umsatzrückgang hinaus. Eine sinkende Conversion Rate bei gleichbleibenden oder sogar steigenden Kosten für die Akquise von Webseitenbesuchern (z.B. durch Werbung) führt zu einem Anstieg der Cost per Acquisition (CPA). Jeder einzelne Verkauf wird also teurer. Dies kann die Rentabilität von Marketingkampagnen erheblich schmälern und den Cashflow belasten, insbesondere für kleinere Unternehmen, die stärker auf kontinuierliche Einnahmen angewiesen sind. Es ist ein Teufelskreis: Weniger Verkäufe bedeuten weniger Umsatz, während die Kosten pro Verkauf steigen. Daher ist es im Sommer besonders wichtig, die eigenen Kennzahlen genau im Auge zu behalten. Eine detaillierte Analyse der Verkaufsdaten, der Conversion Funnels und der Performance einzelner Produktkategorien kann helfen, Schwachstellen zu identifizieren und gezielt gegenzusteuern. Panik ist hier ein schlechter Ratgeber; stattdessen sind datenbasierte Entscheidungen und eine flexible Anpassung der Strategie gefragt, um den “harten Aufprall” des Sommers so gut wie möglich abzufedern und die Profitabilität zu sichern.
Ads im Sommer-Tief: Warum Werbekampagnen stagnieren und Budgets ins Leere laufen
Nicht nur die organischen Verkaufszahlen leiden im Sommer, auch bezahlte Werbekampagnen zeigen oft eine deutlich schlechtere Performance. Viele Online-Händler beobachten, dass ihre sorgfältig geplanten Ads auf Plattformen wie Google, Facebook oder Instagram plötzlich stagnieren, weniger Klicks generieren oder die Kosten pro Conversion in die Höhe schnellen. Das Gefühl, dass Werbebudgets “ins Leere laufen”, ist weit verbreitet. Ein Hauptgrund dafür ist die veränderte Mediennutzung und die geringere Aufnahmefähigkeit der Zielgruppen. Im Sommer sind die Menschen oft abgelenkter, verbringen weniger Zeit konzentriert vor Bildschirmen und sind möglicherweise weniger empfänglich für klassische Werbebotschaften. Die Anzeigenrelevanz kann sinken, wenn die beworbenen Produkte oder Dienstleistungen nicht zu den sommerlichen Bedürfnissen und der aktuellen Stimmung passen. Zudem kann die Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der verbleibenden aktiven Nutzer steigen, was wiederum die Werbekosten (z.B. den Cost-per-Click, CPC) beeinflussen kann. Selbst wenn die Klickraten (CTR) stabil bleiben, führt die bereits erwähnte niedrigere Conversion Rate auf der Webseite dazu, dass aus diesen Klicks weniger Verkäufe resultieren, was die Gesamteffizienz der Kampagnen drückt.
Vorteile (Standard-Werbeansätze im Sommer beibehalten)
- Die Marke bleibt theoretisch sichtbar, wenn Kampagnen einfach weiterlaufen.
- Bei sehr generischen Produkten, die keiner Saisonalität unterliegen, ist eventuell weniger Anpassungsaufwand nötig (eher selten der Fall).
- Bestimmte Nischen (z.B. Last-Minute-Reisen, Eventtickets) können sogar von der Sommerstimmung profitieren, wenn die Ads darauf ausgerichtet sind.
Nachteile (Standard-Werbeansätze im Sommer beibehalten)
- Hohe Streuverluste, da die Anzeigen oft nicht die aktuelle Bedürfnislage der Zielgruppe treffen.
- Deutlich steigende Kosten pro Conversion (CPA), was die Rentabilität der Kampagnen gefährdet.
- Niedrigere Engagement-Raten (weniger Likes, Kommentare, Shares) bei Social Media Ads.
- Gefahr der “Ad Fatigue” (Anzeigenmüdigkeit), wenn immer dieselben, nicht-saisonalen Creatives ausgespielt werden.
- Ineffiziente Verausgabung des Werbebudgets, das an anderer Stelle eventuell besser eingesetzt wäre.
- Verpasste Chancen, spezifisch sommerlich orientierte Zielgruppen mit passenden Angeboten zu erreichen.
Die Herausforderung für Werbetreibende besteht darin, die eigenen Kampagnen kritisch zu überprüfen und anzupassen, anstatt sie unverändert durchlaufen zu lassen. Eine reine Budgetkürzung oder das komplette Pausieren von Werbung ist nicht immer die beste Lösung, da dies die Sichtbarkeit und langfristige Markenbildung beeinträchtigen kann. Vielmehr geht es um eine intelligente Steuerung: Welche Kampagnen performen auch im Sommer noch akzeptabel? Wo müssen Gebotsstrategien angepasst werden? Welche Zielgruppen sind weiterhin kaufbereit und wie können sie erreicht werden? Oftmals ist eine Verlagerung des Fokus sinnvoll: weg von reinen Abverkaufskampagnen hin zu Maßnahmen, die auf Markenbekanntheit oder Lead-Generierung (z.B. Newsletter-Anmeldungen für spätere Angebote) abzielen. Auch das Testen von sommerlich gestalteten Anzeigen-Creatives und Landingpages kann die Performance verbessern. Eine genaue Analyse der Performance-Daten ist unerlässlich, um fundierte Entscheidungen zu treffen und das Werbebudget so effizient wie möglich einzusetzen, anstatt es wirkungslos im Sommerloch versickern zu lassen.
Trotz Hitze gegensteuern: So kurbeln Sie Bestellungen an und optimieren Ihre Sommer-Ads
Das Sommerloch mag eine Herausforderung sein, aber es bedeutet nicht, dass Online-Shops tatenlos zusehen müssen, wie Bestellungen und Conversions dahinschmelzen. Mit den richtigen Strategien lässt sich auch in der warmen Jahreszeit gegensteuern, die Nachfrage ankurbeln und die Werbekampagnen optimieren. Der Schlüssel liegt darin, die veränderten Bedürfnisse und das Verhalten der Konsumenten zu verstehen und die eigenen Angebote sowie die Kommunikation darauf abzustimmen. Es geht nicht darum, den Sommer zu bekämpfen, sondern ihn als Rahmenbedingung zu akzeptieren und kreativ damit umzugehen. Statt auf Standardprozeduren zu beharren, ist Flexibilität gefragt. Dies gilt sowohl für das Produktangebot und Preisgestaltungsstrategien als auch für die Ausrichtung der Werbeanzeigen. Ziel ist es, auch bei potenziell geringerer Grundkaufbereitschaft die richtigen Anreize zu setzen und die Aufmerksamkeit der Zielgruppe auf positive und relevante Weise zu gewinnen. Eine gut durchdachte Sommerstrategie kann nicht nur helfen, den Umsatzrückgang abzufedern, sondern auch die Kundenbeziehung zu stärken und die Weichen für ein erfolgreiches zweites Halbjahr zu stellen.
- Saisonale Kampagnen mit klarem Sommerbezug: Entwickeln Sie Werbeanzeigen und Angebote, die explizit auf den Sommer zugeschnitten sind. Nutzen Sie Keywords wie “Sommer-Special”, “Urlaubs-Deal” oder “Grillparty-Essentials”. Betonen Sie den Nutzen Ihrer Produkte für sommerliche Aktivitäten.
- Angepasste Werbemittel (Creatives): Verwenden Sie in Ihren Anzeigen Bilder und Videos, die eine positive, sommerliche Stimmung transportieren – helle Farben, Outdoor-Szenen, Menschen, die den Sommer genießen. Authentizität ist hier oft wirkungsvoller als Hochglanz.
- Mobile-First bei Ads und Landingpages: Da viele Nutzer im Sommer verstärkt mobil surfen, müssen Werbeanzeigen und die dahinterliegenden Landingpages perfekt für Smartphones und Tablets optimiert sein. Kurze Ladezeiten und ein einfacher mobiler Checkout sind entscheidend.
- Intelligentes Geo-Targeting und Zielgruppen-Segmentierung: Sprechen Sie mit Ihren Ads gezielt Urlauber in bestimmten Regionen an (z.B. mit Angeboten für lokale Erlebnisse oder Produkte) oder fokussieren Sie sich auf Daheimgebliebene, die vielleicht mehr Zeit und Muße zum Shoppen haben.
- Attraktive Sonderangebote und zeitlich begrenzte Rabatte: Ein “Summer Sale”, versandkostenfreie Lieferungen oder exklusive Rabatte für Newsletter-Abonnenten können die Kaufschwelle senken und Impulskäufe fördern. Wichtig ist eine klare Kommunikation der Vorteile.
- Remarketing mit Sommer-Flair und angepassten Botschaften: Erinnern Sie frühere Webseitenbesucher oder Warenkorbabbrecher an Ihre Produkte, aber passen Sie die Botschaft an. Statt “Kaufen Sie jetzt!” könnte es heißen: “Perfekt für Ihren Sommerurlaub – jetzt entdecken!”.
- User-Generated Content (UGC) in Werbeanzeigen integrieren: Nutzen Sie authentische Kundenfotos oder -videos, die Ihre Produkte im sommerlichen Einsatz zeigen. Das schafft Vertrauen und wirkt oft überzeugender als reine Produktbilder.
- Flexible Budgetallokation und kontinuierliches Monitoring: Überwachen Sie die Performance Ihrer Sommerkampagnen engmaschig und seien Sie bereit, Budgets schnell zwischen verschiedenen Kanälen oder Kampagnen umzuschichten, je nachdem, was funktioniert und was nicht.
Die Optimierung für den Sommer ist ein kontinuierlicher Prozess des Testens, Lernens und Anpassens. Was in einer Branche oder für ein bestimmtes Produkt funktioniert, muss nicht zwangsläufig für alle gelten. Daher ist es wichtig, verschiedene Ansätze auszuprobieren und die Ergebnisse genau zu analysieren. A/B-Tests von Anzeigen-Creatives, Überschriften oder Call-to-Actions können wertvolle Erkenntnisse liefern. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, den Fokus von reinen Verkaufszielen auf andere KPIs wie Lead-Generierung (z.B. Anmeldungen für einen “Back-to-Season”-Newsletter) oder die Steigerung der Markeninteraktion in sozialen Medien zu legen. Langfristig zahlt es sich aus, auch in den vermeintlich ruhigeren Sommermonaten präsent zu bleiben und positive Berührungspunkte mit der Marke zu schaffen. So legen Sie den Grundstein dafür, dass Kunden nach der Urlaubszeit gerne wiederkommen und Ihr Shop für die kaufkräftigeren Saisons gut aufgestellt ist. Die Analyse der Kampagnenleistung sollte dabei stets im Mittelpunkt stehen, um Optimierungspotenziale frühzeitig zu erkennen und die eingesetzten Mittel bestmöglich zu nutzen.