Claude Code auf Windows: So klappt die Einrichtung mit Ubuntu und Cursor 100%

Die Nutzung von fortschrittlichen KI-Entwickler-Tools wie Claude Code von Anthropic ist für viele Programmierer auf Windows-Systemen eine Herausforderung. Da das Tool nativ für Linux entwickelt wurde, führt der direkte Installationsversuch oft zu Fehlern und Frustration. Doch es gibt eine stabile und bewährte Methode, um die volle Leistung von Claude Code auch unter Windows zu entfesseln: die Kombination aus dem Windows Subsystem for Linux (WSL), einer Ubuntu-Distribution und dem KI-gestützten Code-Editor Cursor. Diese Konfiguration schafft eine nahtlose Brücke zwischen den Betriebssystemen und ermöglicht eine produktive Entwicklungsumgebung, in der die KI direkt im Editor assistiert. Die Einrichtung erfordert zwar mehrere Schritte, doch der Aufwand lohnt sich. Das Ergebnis ist ein robustes Setup, das die Stärken von Linux-basierten Tools mit dem gewohnten Komfort von Windows vereint und Entwicklern den Zugang zu modernster Code-Generierung, Analyse und Refactoring ermöglicht. Dieser Leitfaden führt präzise durch den gesamten Prozess, von der Installation der Grundlagen bis zur erfolgreichen Verbindung von Claude mit dem Cursor-Editor.
- Ziel: Claude Code, ein Linux-natives KI-Tool, auf einem Windows-PC nutzen.
- Lösung: Die Installation von Ubuntu über das Windows Subsystem for Linux (WSL).
- Editor: Cursor, ein auf VS Code basierender Editor mit tiefer KI-Integration.
- Kernprozess: Claude Code wird innerhalb der Ubuntu-Umgebung installiert und über das Terminal im Cursor-Editor gesteuert.
- Voraussetzungen: Ein aktuelles Windows-System, ein Anthropic-Konto und grundlegende Kenntnisse der Kommandozeile.
Vorbereitung: Was du für Claude auf Windows benötigst
Bevor die eigentliche Installation beginnt, ist eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Verständnis, warum dieser spezifische Weg notwendig ist. Claude Code wird von Anthropic nicht nativ für Windows angeboten, weshalb eine Linux-Umgebung zwingend erforderlich ist. Hier kommt das Windows Subsystem for Linux (WSL) ins Spiel, eine von Microsoft entwickelte Kompatibilitätsschicht, die es erlaubt, Linux-Distributionen wie Ubuntu direkt unter Windows auszuführen – ohne aufwändige Dual-Boot-Setups oder leistungshungrige virtuelle Maschinen. Neben WSL und Ubuntu sind weitere Werkzeuge für einen reibungslosen Ablauf unerlässlich. Dazu gehören Git zur Versionskontrolle und Node.js mit seinem Paketmanager npm, da Claude Code als Node-Paket verteilt wird. Ein GitHub-Account kann zudem die Authentifizierung und die Verwaltung von Projekten erheblich erleichtern. Diese Vorbereitung stellt sicher, dass alle Abhängigkeiten erfüllt sind und die spätere Installation reibungslos verläuft.
- ✅ Ein aktuelles Windows 10 oder 11 System mit aktivierter Virtualisierungsfunktion im BIOS.
- ✅ Der Code-Editor Cursor, heruntergeladen und installiert.
- ✅ Administratorrechte auf dem Windows-System zur Installation von WSL.
- ✅ Ein Konto bei Anthropic, um Claude Code zu autorisieren (eine kostenpflichtige Version wird für die volle Funktionalität empfohlen).
- ✅ Eine stabile Internetverbindung für die Downloads.
Die Entscheidung, auf diese mehrstufige Architektur zu setzen, spiegelt einen wichtigen Trend in der modernen Softwareentwicklung wider. Entwickler möchten die besten Tools für ihre Aufgaben nutzen, unabhängig vom Betriebssystem. WSL hat sich hier als entscheidende Brückentechnologie etabliert. Laut Studien nutzen bereits über 15% der Entwickler WSL, um Linux-Workflows auf ihren Windows-Maschinen zu realisieren. Diese Zahl unterstreicht die Relevanz und Akzeptanz des Ansatzes. Durch die Einrichtung von Ubuntu via WSL wird nicht nur die Kompatibilität für Claude Code hergestellt, sondern es öffnet sich die Tür zu einem riesigen Ökosystem an Linux-basierten Entwickler-Tools und Skripten. Die Komplexität des Setups ist somit eine Investition in eine weitaus flexiblere und leistungsfähigere Entwicklungsumgebung, die weit über die reine Nutzung von Claude Code hinausgeht. Die Kombination aus Windows als primärem Betriebssystem und einer vollwertigen Linux-Umgebung auf Abruf ist für viele Programmierer heute der Goldstandard.
Schritt 1: Ubuntu mit WSL auf deinem Windows-System installieren
Der erste praktische Schritt ist die Installation des Fundaments: das Windows Subsystem for Linux (WSL) und die Ubuntu-Distribution. Dieser Prozess wurde von Microsoft in den letzten Jahren erheblich vereinfacht und lässt sich meist mit einem einzigen Befehl starten. Hierfür wird die Windows-Kommandozeile (CMD) oder die PowerShell mit Administratorrechten benötigt. Der Befehl `wsl –install` initiiert den gesamten Vorgang: Er aktiviert die notwendigen Windows-Features, lädt den neuesten Linux-Kernel herunter und installiert die Standard-Distribution, welche in der Regel Ubuntu ist. Dieser Vorgang kann einige Minuten in Anspruch nehmen und erfordert nach Abschluss einen Neustart des Systems. Nach dem Neustart wird die Ubuntu-Installation automatisch fortgesetzt, und man wird aufgefordert, ein Benutzerkonto mit einem Benutzernamen und einem Passwort für die Linux-Umgebung zu erstellen. Dieses Konto ist unabhängig vom Windows-Login und dient zur Authentifizierung innerhalb von Ubuntu. Es ist wichtig zu beachten, dass bei der Passworteingabe im Terminal aus Sicherheitsgründen keine Zeichen angezeigt werden.
- Öffne das Startmenü, suche nach “cmd”, klicke mit der rechten Maustaste auf “Eingabeaufforderung” und wähle “Als Administrator ausführen”.
- Gib den Befehl
wsl --install
ein und drücke Enter. Warte, bis der Prozess abgeschlossen ist. - Starte deinen Computer neu, wenn du dazu aufgefordert wirst.
- Nach dem Neustart öffnet sich ein Ubuntu-Fenster. Erstelle einen Benutzernamen und ein Passwort. Bestätige beides mit Enter.
- Um sicherzustellen, dass du dich in der korrekten Linux-Umgebung befindest, gib den Befehl
uname -a
ein. Die Ausgabe sollte “Linux” und “WSL2” enthalten.
Mit der erfolgreichen Installation von Ubuntu ist die Basis geschaffen. Nun folgt ein entscheidender Schritt, um spätere Berechtigungsprobleme zu vermeiden: die saubere Installation von Node.js. Anstatt den systemweiten Paketmanager `apt` zu verwenden, ist die Nutzung des Node Version Manager (NVM) die empfohlene Methode. NVM installiert Node.js und den Paketmanager npm in das Benutzerverzeichnis, wodurch globale Installationen von Paketen (wie Claude Code) keine Administratorrechte (`sudo`) erfordern. Dies verhindert die gefürchteten “Permission denied”-Fehler. Wie LinuxSecurity treffend bemerkt: *”WSL gives developers an unbeatable Linux experience even when using Windows as their primary OS”*. Um NVM zu installieren, werden einige Befehle im Ubuntu-Terminal ausgeführt, die das Installationsskript herunterladen und die Umgebung konfigurieren. Dieser proaktive Schritt ist ein Merkmal professioneller Setups und erspart langfristig viel Zeit und Fehlerbehebung. Nach der Installation von NVM und Node.js ist die Ubuntu-Umgebung optimal für die Aufnahme von Claude Code vorbereitet.
Schritt 2: Cursor als deinen Code-Editor einrichten
Nachdem die Linux-Umgebung steht, wird der passende Code-Editor benötigt. Cursor ist hier die ideale Wahl, da er speziell für die Zusammenarbeit mit KI-Assistenten entwickelt wurde. Er basiert auf dem Open-Source-Code von VS Code, weshalb sich Entwickler sofort in einer vertrauten Umgebung wiederfinden. Die Benutzeroberfläche, die Tastenkürzel und das Erweiterungssystem sind weitgehend identisch, was den Umstieg erleichtert. Der entscheidende Unterschied liegt in den nativ integrierten KI-Funktionen, die weit über das hinausgehen, was Standard-Erweiterungen bieten. Cursor ermöglicht es, Code direkt im Editor zu chatten, Änderungen per Anweisung durchführen zu lassen und ganze Codeblöcke intelligent generieren zu lassen. Die Installation ist unkompliziert und erfolgt über den Download von der offiziellen Website. Besonders wichtig ist die nahtlose WSL-Integration: Cursor erkennt installierte WSL-Distributionen automatisch und erlaubt es, Projekte direkt im Ubuntu-Dateisystem zu öffnen und zu bearbeiten, als wären sie lokal auf Windows gespeichert.
- Tiefgreifende KI-Integration: Für KI-gestützte Entwicklung optimiert.
- Vertraute Umgebung: Basiert auf VS Code, was die Einarbeitung minimiert.
- Hervorragende WSL-Anbindung: Projekte im Ubuntu-Dateisystem lassen sich nahtlos bearbeiten.
- Hohe Produktivität: Funktionen wie “Edit in Place” beschleunigen das Refactoring.
- Komplexität: Die Vielzahl an KI-Features kann anfangs überfordernd sein.
- Fehlende Erweiterung: Die offizielle Claude-Code-Erweiterung ist nicht immer direkt im Extension-Store verfügbar, was die manuelle Installation erfordert.
Cursor hat sich schnell als ernstzunehmender Akteur im Markt der Entwicklungsumgebungen etabliert. Obwohl es ein relativ neues Tool ist, hat es bereits einen beachtlichen Marktanteil von 1,3% unter globalen Entwicklern erobert und eine Nutzerbasis von über 1 Million Anwendern aufgebaut. Diese Zahlen zeigen, dass der Fokus auf eine KI-zentrierte Entwicklungserfahrung einen Nerv trifft. Die offizielle Website wirbt damit, dass *”Cursor lets you breeze through changes by predicting your next edit”*, was den Kernvorteil auf den Punkt bringt: Geschwindigkeit und Automatisierung. Für das Setup mit Claude Code ist Cursor nicht nur eine komfortable, sondern eine fast notwendige Wahl. Die Fähigkeit, ein Terminal direkt in der Ubuntu-Shell zu öffnen, ist der Dreh- und Angelpunkt für die nachfolgende Installation und Nutzung von Claude. Ohne diese enge Verzahnung zwischen Editor und WSL wäre der Prozess weitaus umständlicher und fehleranfälliger.
Schritt 3: Claude in Cursor für dein Ubuntu-Terminal verbinden
Dies ist der entscheidende Schritt, bei dem alle Komponenten zusammengeführt werden. Die Verbindung von Claude Code mit Cursor erfolgt nicht über eine grafische Erweiterung, sondern direkt über das Terminal. Cursor ermöglicht es, ein integriertes Terminal zu öffnen und als Standard-Shell die zuvor installierte Ubuntu-Shell auszuwählen. Dies ist der magische Moment: Man arbeitet in einem Windows-Fenster, aber die Kommandozeile operiert vollständig innerhalb der Linux-Umgebung. In diesem Terminal wird Claude Code nun mithilfe des Node Paketmanagers (npm) global installiert. Der Befehl hierfür lautet `npm install -g @anthropic-ai/claude-code`. Dank der vorherigen Einrichtung mit NVM sollte dieser Befehl ohne `sudo` und ohne Berechtigungsprobleme durchlaufen. Nach erfolgreicher Installation kann Claude Code durch die einfache Eingabe von `claude` im selben Terminal gestartet werden. Daraufhin erscheint ein Willkommensbildschirm, der den Nutzer durch den Authentifizierung-Prozess führt.
- Öffne Cursor und dein Projektverzeichnis.
- Öffne ein neues Terminal in Cursor (oft mit `Strg` + `Shift` + `Ö`).
- Klicke auf das Dropdown-Menü neben dem “+”-Symbol in der Terminal-Ansicht und wähle “Ubuntu (WSL)”.
- Gib im Ubuntu-Terminal den Befehl
npm install -g @anthropic-ai/claude-code
ein und drücke Enter. - Nach der Installation gib
claude
ein und drücke Enter. - Folge den Anweisungen auf dem Bildschirm, um dein Anthropic-Konto zu autorisieren. Dies beinhaltet meist das Öffnen eines Links im Browser und das Kopieren eines Codes zurück ins Terminal.
Obwohl der Prozess geradlinig erscheint, treten hier die häufigsten Probleme auf. Ein klassischer Fehler ist die Meldung “Permission denied”, die auftritt, wenn Node.js ohne NVM und mit `sudo` installiert wurde. In diesem Fall hat der normale Benutzer keine Rechte, das global installierte `claude`-Kommando auszuführen. Die Lösung besteht darin, eine eventuell vorhandene Node.js-Version zu deinstallieren und den im vorherigen Schritt beschriebenen Weg über NVM zu gehen. Ein weiteres Problem kann die IDE-Erkennung sein; manchmal meldet Claude, dass es keine verbundene IDE finden kann. Ein Neustart von Cursor oder die erneute Ausführung des `claude`-Befehls kann hier oft Abhilfe schaffen. Die Behebung solcher Fehler erfordert ein grundlegendes Verständnis der Interaktion zwischen WSL, dem Terminal und den Berechtigungen im Linux-Dateisystem. Die erfolgreiche Verbindung ist jedoch die Mühe wert, da sie den Weg für eine nahtlose KI-gestützte Entwicklung direkt im Editor ebnet.
Dein erster Code mit Claude: So startest du durch
Nachdem die Einrichtung abgeschlossen und die Authentifizierung erfolgreich war, ist Claude Code einsatzbereit. Die Interaktion findet vollständig im Cursor-Terminal statt, das mit der Ubuntu-Umgebung verbunden ist. Der `claude`-Befehl startet eine interaktive Sitzung, in der man Anweisungen in natürlicher Sprache geben kann. Man kann Claude bitten, neue Dateien zu erstellen, bestehenden Code zu analysieren, Fehler zu finden oder komplexe Funktionen von Grund auf zu schreiben. Die Code-Generierung ist eine der Kernstärken. Man kann beispielsweise eine Aufgabe beschreiben, wie “Erstelle eine Python-Klasse für einen einfachen Web-Scraper”, und Claude wird den entsprechenden Code direkt in eine neue Datei schreiben. Ebenso leistungsstark ist das Refactoring: Man kann eine unübersichtliche Funktion markieren und Claude anweisen, sie zu optimieren, zu dokumentieren oder in kleinere, besser lesbare Module aufzuteilen.
Erstelle eine neue Datei namens 'app.js' mit einem einfachen Express-Server, der auf Port 3000 lauscht.
Analysiere die Datei 'utils.py' und füge Docstrings zu allen Funktionen hinzu.
Finde mögliche Fehler in der Funktion 'calculateTotal()' in der Datei 'logic.js'.
Refaktoriere den CSS-Code in 'styles.css', um verschachtelte Selektoren zu vermeiden.
Die Nutzung von Claude Code verändert den Entwicklungs-Workflow grundlegend. Aufgaben, die früher mühsame manuelle Arbeit erforderten, wie das Schreiben von Boilerplate-Code, das Erstellen von Unit-Tests oder das Durchführen von Code-Reviews, können nun an die KI delegiert werden. Dies beschleunigt das Prototyping erheblich und gibt Entwicklern mehr Zeit, sich auf die kreative Problemlösung und die Architektur der Anwendung zu konzentrieren. Die direkte Analyse von Code hilft dabei, Best Practices durchzusetzen und die Code-Qualität im gesamten Team zu steigern. Natürlich ist die KI kein Allheilmittel. Die generierten Vorschläge müssen stets kritisch geprüft und verstanden werden. Gelegentlich können Kompatibilitätsprobleme oder Fehlermeldungen auftreten, insbesondere in den ersten Schritten. Doch mit der in diesem Leitfaden beschriebenen soliden Grundlage sind diese Hürden überwindbar. Der Einstieg in die KI-gestützte Programmierung mit Claude Code, Cursor und WSL ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer effizienteren und moderneren Softwareentwicklung auf der Windows-Plattform.